Strom bei Hartz 4: Wer zahlt die Stromrechnung?

Wer Hartz 4 erhält, hat einen Anspruch auf Arbeitslosengeld II und auf eine angemessene Wohnung. Stromkosten werden nicht durch das Jobcenter übernommen. Die Kosten für Strom sind bereits im Regelsatz von Hartz 4 enthalten. Ebenso werden Stromnachzahlungen nicht übernommen.

Droht aber eine Notlage ist das Jobcenter verpflichtet dir zu helfen. Im Artikel findest du mehr Informationen zu Stromschulden und Stromnachzahlungen.

Rückzahlungen von Strom darfst du behalten. Die Rückerstattung vom Energieversorger wird nicht als Einkommen gewertet und somit auch nicht auf dein Hartz 4 Regelsatz angerechnet. Es lohnt sich also zu einem günstigen Stromanbieter zu wechseln.

Hartz 4 Strom

Stromnachzahlungen bei Hartz 4: Wer kann helfen?

Stromkostenübernahme bei Hartz 4 durch das Jobcenter

Der Strom wird nicht vom Jobcenter bezahlt. Jeder Leistungsempfänger mit Hartz 4 ist selber dafür verantwortlich seine laufenden Kosten aus seinem Regelsatz zu bezahlen. Dazu gehört auch die Bezahlung von Stromkosten.

Viele Hartz 4 Empfänger haben noch nie den Stromanbieter gewechselt und verschenken somit bares Geld. Meist sind alte Stromtarife nämlich teuer und man verschenkt den Neukundenbonus der auch gerne mal 200 Euro im Jahr ausmacht.



Stromnachzahlungen bei Hartz 4

Aufgepasst bei Stromnachzahlungen. Das Jobcenter hat die Stromkosten bereits in deinen Regelsatz eingerechnet. Die meistens teuren Stromnachzahlungen werden nicht vom Jobcenter übernommen.

Das ist ärgerlich und bedeutet für dich: Verbrauchst du zu viel Strom, musst du an anderer Stelle sparen. Das ist besonders bei älteren Elektronikgeräten und Haushaltstechnik manchmal schwer. Oft bleibt nur der Wechsel in einen günstigeren Stromtarif. Das ist aber meist leichter gesagt als getan. Aufgrund der geringen Regelsätze und der unzureichenden Abdeckung der Strom- und  Lebenshaltungskosten durch das Jobcenter sind viele Hartz 4 gezwungen einen Überbrückungskredit zur Begleichung der Nachzahlung aufzunehmen. Besonders mit einer schlechten SCHUFA ist das für viele Leistungsempfänger ein Problem.

Bei Problemen mit der SCHUFA empfehlen wir folgenden Ratgeber um einen günstigen Kredit oder Stromtarif mit Prämie trotz SCHUFA zu bekommen.

Bei Stromnachzahlungen: Ratenzahlungen vereinbaren

Stromnachzahlungen für den Haushaltsstrom werden nicht vom Jobcenter übernommen. Hartz 4 Empfänger müssen leider in voller Höhe für die Nachzahlungen der Stromrechnung aufkommen. Das ist ärgerlich. Besonders, weil das Geld meist sowieso nicht für das Nötigste reicht. Bezahlst du deine Stromnachzahlungen nicht, dann droht im schlimmsten Fall eine Stromsperre.

Es gibt aber auch eine Ausnahme: Ein Antrag auf Kostenübernahme einer Stromnachzahlung kann immer dann erfolgreich sein, wenn in deiner Wohnung das Warmwasser mit einem Durchlauferhitzer erwärmt wird oder du eine Stromheizung hast.

Damit es gar nicht erst zu einer Stromsperre wegen einer Nachzahlung kommt, solltest du Kontakt mit deinem Stromanbieter aufnehmen oder ein Darlehen beim Jobcenter beantragen.

Im ersten Schritt empfehlen wir dir den direkten Kontakt mit dem Energieversorger zu suchen. Eine Ratenzahlung kann für Hartz 4 Leistungsempfänger oft eine einfache Lösung sein. Ebenso solltest du jetzt zu einem günstigen Stromtarif wechseln und so zukünftige Nachzahlungen vermeiden!

Bei Stromnachzahlungen: Darlehen vom Jobcenter

Verweigert der Stromanbieter eine Ratenzahlung kann für dich ein Darlehen vom Jobcenter eine Möglichkeit zur Rückzahlung deiner Stromkosten sein. Nach § 38 SGB XII besteht die Möglichkeit in Notlagen ein zinsloses Darlehen vom Jobcenter zu erhalten.

Sobald der Stromanbieter mit einer Stromsperre droht, muss dir das Jobcenter sogar das Darlehen gewähren. Das hat auch das LSG in Nordrhein-Westfalen am 18.08.14 in einem Urteil (Az.: L 7 AS 1289/14 B und L 7 AS 1290/14 B) bestätigt. Das gilt auch, wenn der Hilfsbedürftige die Stromsperre selber verschuldet hat.

Entweder überweist das Jobcenter das Darlehen dir auf dein Konto und du begleichst die Stromrechnung oder das Jobcenter überweist den offenen Betrag direkt zum Stromanbieter. Ab dem Zeitpunkt vom Zahlungseingang darf der Stromanbieter keine Stromsperre mehr verhängen.

Wir empfehlen, dass das Jobcenter das Darlehen direkt an den Stromanbieter überweist. Dadurch sparst du Zeit und riskierst keine unnötige Stromsperre.

Nachteile eines Jobcenter Darlehens für Stromnachzahlungen

Die Lösung im Notfall ein Darlehen vom Jobcenter, um der Stromsperre zu entkommen ist oft kein Ausweg. Denn auch ein zinsloses Darlehen vom Jobcenter muss zurückgezahlt werden.

Zur Rückzahlung eines Jobcenter Darlehens werden automatisch 10 % von deinem Regelsatz gekürzt. Die Kürzung bleibt bis zur vollständigen Tilgung des Darlehens bestehen. Das Geld fehlt dir dann an anderer Stelle. Meist muss dann doch ein Kredit auch mit schlechter SCHUFA beantragt werden.

Stromschulden: Übernahme durch das Jobcenter

Stromschulden werden nicht vom Jobcenter übernommen. Droht eine Stromsperre muss vom Jobcenter ein zinsloses Darlehen gewährt werden. Aber aufgepasst. Das Jobcenter senkt aber bis zu 10 % deinen Hartz 4 Regelsatz bis das Darlehen vollständig abbezahlt ist.

Das zinslose Darlehen muss auch dann vom Jobcenter gewährt werden, wenn der Leistungsempfänger von ALG II die drohende Stromsperre selber zu verschulden hat.

Stromrückzahlungen bei Hartz 4

Rückzahlungen gelten nicht als Einkommen und werden nicht auf den Hartz 4 Regelsatz angerechnet
Rückerstattungen für den Haushaltsstrom dürfen Hartz 4 Empfänger komplett behalten.

Eine Rückerstattung des Stromversorgers wird bei Leistungsempfängern von Hartz-IV nicht als Einkommen gewertet. Rückzahlungen aufgrund eines niedrigen Stromverbrauchs können daher vollständig vom Leistungsempfänger behalten werden. Das hat auch das Bundessozialgericht in einem Urteil bestätigt (Urteil: Az.: B 14 AS 185/10 R und B 14 AS 186/10 R). In beiden Urteilen durften die Hartz 4 Empfänger die angesparten Guthaben behalten und müssen diese nicht als Einkommen auf den Hartz-4-Regelsatz anrechnen.

Stromkosten bei Hartz 4: Dezentrale Warmwasseraufbereitung

Bei einer dezentralen Warmwasserbereitung, wie z.B. einem mit Strom betriebenen Durchlauferhitzer oder Boiler ist zwangsläufig der Stromverbrauch von Leistungsempfänger höher. Die Kosten für Warmwasser werden im Rahmen der KdU vom Jobcenter bezahlt. Hast du jetzt einen Durchlauferhitzer oder Boiler in deiner Wohnung, dann steht dir ein Ausgleich für die höheren Stromkosten zu.

Denn Stromkosten musst du zwar selber zahlen – die Kosten für Warmwasser werden aber vom Jobcenter übernommen. Aus diesem Grund wird dir nach § 21 Abs. 7 SGB II ein Mehrbedarf für die Warmwasseraufbereitung vom Jobcenter zusätzlich zu deinem normalen Hartz 4 Regelsatz gezahlt. Dieser Mehrbedarf ist gesetzlich geregelt und beträgt für Erwachsene ungefähr 10 Euro und für Kinder zwischen 2 und 5 Euro.

Wir bemängeln. Die Pauschalen für eine dezentrale Warmwasserbereitung (Durchlauferhitzer) sind zu niedrig um den tatsächlichen Mehrbedarf abzudecken. Profis empfehlen deswegen einen günstigen Stromtarif mit Sofortbonus und Preisfixierung abzuschließen. Jetzt Stromtarife vergleichen.

Stromkosten bei Hartz 4: Heizung über Strom

Für Hartz 4 Empfänger gibt es beim Heizen mit Strom folgendes Problem: Eigentlich zahlt das Jobcenter keine Stromrechnungen. Stromkosten musst du von deiner Regelleistung bezahlen. Beim Heizen über Strom bekommst du aber leider keine getrennte Rechnung für deinen Haushaltsverbrauch und Heizungsstrom. Im Resultat hast du eine deutlich höhere Stromrechnung und niemand weiß jetzt genau, wie viel wurden jetzt für das Heizen oder als Haushaltsstrom verbraucht.

Die Lösung für Hartz 4 Empfänger, die mit Strom heizen: Das Jobcenter gewährt dir einen Mehrbedarf, der dir zusätzlich zum Regelsatz ausgezahlt wird.



Durchlauferhitzer

Aufgepasst bei Durchlauferhitzer. Diese erzeugen dezentral Warmwasser und werden mit Strom betrieben. Der Kosten für Durchlauferhitzer müssen mit einem Mehrbedarf für Warmwasser beim Jobcenter geltend gemacht werden.

Elektroheizung

Elektroheizungen gelten als besonders teure Heizungen und werden durch das Jobcenter im Einzelfall geprüft. Sobald du eine Hartz 4 Wohnung mit einer Elektroheizung gefunden hast, solltest du mit deinem Sachbearbeiter vom Jobcenter sprechen.

Nachtspeicher

Nachtspeicher sind etwas günstiger als Elektroheizungen und wurden bis in die 90er Jahre gerne eingebaut. Seit dem 1.1.2020 müssen Nachtspeicheröfen, die älter sind als 30 Jahre sind, ausgebaut werden. Die Kostenübernahme durch das Jobcenter ist bei diesem Heizungstyp oft gedeckelt. Nachzahlungen und Erstattungen musst du dem Jobcenter zeitnah melden. Am besten sprichst du deinen Vermieter an und sorgst dafür, dass auf der Stromabrechnung durch den Energieversorger der benötigte Stromverbrauch vom Nachtspeicher als “Wärmestrom” auf der Rechnung auftaucht. Dieser Rechnungsbetrag wird dann meist anstandslos vom Jobcenter gezahlt.

Eigener Stromzähler für die Heizung vorhanden?

Besonders einfach wird die Abrechnung der Stromkosten mit dem Jobcenter, wenn ein zweiter Stromzähler für die Heizung vorhanden ist. In diesem konkreten Fall können die tatsächlichen Stromkosten für die Heizung komplett vom Jobcenter übernommen werden (SG Detmold, 28.03.14, S 28 AS 1935/12).

Kein eigener Stromzähler für die Heizung vorhanden?

Soweit nur ein gemeinsamer Zähler für Heiz- und Haushaltsstrom vorhanden ist, werden die Stromkosten für die Heizung vom Jobcenter geschätzt. Die Gesetzesgrundlage dafür wurde vom Landessozialgerichts Baden-Württemberg bestätigt (SG Kassel, 28.04.15, S 17 AS 599/14). Das Gericht hat die Ansicht vom Jobcenter bestätigt, dass eine Schätzung des Stromverbrauchs für die Heizung vorgenommen werden darf.

Wir bemängeln. Damit die Stromheizung nicht zu einer teuren Falle für dich wird, empfehlen wir dir frühzeitig einen günstigen Stromtarif zu wählen. Jetzt Stromtarife vergleichen.

Den richtigen Stromvertrag mit Hartz 4 finden

Gar nicht so einfach den richtigen Stromtarif zu finden. Deswegen geben viele Menschen in Deutschland beim Stromanbieter wechsel auch frühzeitig auf. Aber das ist ein Fehler. Oft können Hartz 4 Empfänger durch einen einfachen Tarifwechsel mehrere Hundert Euro im Jahr sparen.

Kein Risiko. Bei einem Wechsel des Stromanbieters oder Tarifs kümmert sich der Energieversorgung um den Stromwechsel. Zu keiner Zeit wird wegen eines Anbieterwechsels der Strom in der Wohnung abgestellt. Das ist gesetzlich geregelt! Jetzt Stromtarife vergleichen.

Ein perfekter Stromvertrag für Hartz 4 Empfänger besteht aus den folgenden Komponenten:

  1. geringer Arbeitspreis (Strompreis für die Kilowattstunde)
  2. günstige Grundgebühr
  3. Wechselbonus und Prämie
  4. möglichst kurze Kündigungsfrist
  5. kurze Vertragslaufzeit
  6. eine Preisgarantie, die vor Preiserhöhungen schützt
  7. automatische Verlängerung
  8. Anteil von Erneuerbaren Energien

Arbeitspreis

Der Arbeitspreis ist der flexible Anteil auf deiner Stromrechnung und wird im Gegensatz zum Grundpreis verbrauchsabhängig abgerechnet. Beim Arbeitspreis werden die Kosten pro Kilowattstunde (kWh) Strom berechnet. Damit steigen die Kosten mit deinem Verbrauch oder sinken, wenn du weniger Strom benötigst.

Grundgebühr

Die Grundgebühr ist auch als Zählergebühr oder Grundpreis bekannt und ergibt zusammen mit dem Arbeitspreis (kWh) gesamten Strompreis, den du bezahlen musst. Die Grundgebühr setzt sich aus den Kosten für den Stromzähler, deren Wartung und einer fixen Pauschale für die Bereitstellung des Stroms zusammen.

Wechselbonus und Prämie

Bei einem Gas- und Stromtarife mit Bonus wird der volle Bonus im ersten Vertragsjahr von der Stromrechnung angerechnet also abgezogen. Dadurch ist das erste Vertragsjahr für dich meist sehr günstig. Aber du solltest dich nicht von hohen Prämien blenden lassen. Oft wird das zweite Vertragsjahr dann deutlich teurer. Ein Wechselbonus oder eine Prämie auch mit einer lohnt sich aber für Vielwechsler. Also für Kunden, die alle 2 Jahre den Stromvertrag kündigen und einen neuen Bonus bei einem anderen Stromanbieter bekommen.

Achtung bei einem Strombonus, der ausgezahlt wird. Ein ausbezahlter Sofortbonus, der nicht auf die Stromrechnung angerechnet wird, sondern direkt auf dein Konto überwiesen wird gilt als Einkommen und muss bei dem Jobcenter angegeben werden.

Bonus auf die Stromabrechnung darf behalten werden. Vorsicht nur bei einem ausbezahlten Sofortbonus
Ein Wechselbonus der mit der Stromrechnung verrechnet wird, muss nicht als Einkommen dem Jobcenter gemeldet werden.

Achte deswegen darauf, dass es sich bei dem Bonus um einen “Rabatt” auf die Stromrechnung handelt, welcher nicht ausgezahlt wird. Dann musst du diesen auch nicht dem Jobcenter melden. Eine Alternative für Hartz 4 Empfänger ist auch ein Stromtarif mit Prämie zu wählen. Die Energieversorger bieten Handys, Playstations oder Amazon-Gutscheine als Sachprämien bei Abschluss eines Stromvertrages an.

Sofortbonus mindert den Hartz-4-Regelsatz

Urteil rechtskräftig: Ausgezahlter Sofortbonus bei Stromverträgen mindert den Hartz-4-Regelsatz. Das Sozialgericht in Dortmund hat entschieden, dass ein ausgezahlter Sofortbonus auf das Konto des Leistungsempfängers als Einkommen zu werten ist und entsprechend auf den Regelsatz anzurechnen ist. Dieses Urteil vom 30.10.2019 – Az.: S 32 AS 3072/19 ER wurde dann auch nochmal vom Bundessozialgericht am 15.10.2020 bestätigt.

Ein ausgezahlter Strombonus gilt als zugeflossenes und in der Verwendung nicht gebundenes Einkommen. Der Kläger erhielt den Bonus als einmalige Wechselprämie – unabhängig vom Stromverbrauch auf sein Konto gutgeschrieben. Insofern sei die Prämie nicht auf Einsparungen beim Haushaltsverbrauch zurückzuführen und dadurch auf Hartz 4 anzurechnen (BSG, Urteil v. 14.10.2020, Az.: B 4 AS 14/20 R).

Unser Tipp: Achte darauf, dass der Bonus als Sachprämie (Handy, iPad usw.) dir ausgezahlt wird. O.K wäre auch ein Bonus bzw. Rabatt der am Jahresende auf deine Stromrechnung angerechnet wird. Vermeide unbedingt einen “auszahlbaren Sofortbonus” mit Hartz 4. Ein ausbezahlter Sofortbonus wird als Einkommen vom Jobcenter gewertet. Alle anderen Prämien sind in der Regel unproblematisch bei Hartz 4.

Kündigungsfrist

Die Kündigungsfrist für Stromverträge ist unterschiedlich lang. Meist liegt sie zwischen vier Wochen und drei Monaten vor Vertragsende. Bei einem Stromvertrag mit einem Grundversorger gilt für dich eine zwei- oder vierwöchige Kündigungsfrist. Hast du noch nie einen Stromvertrag abgeschlossen, dann bist du sehr wahrscheinlich in der Grundversorgung. Diese ist oft teurer als andere Stromtarife. Ein Wechsel lohnt sich dann für dich gleich doppelt.

Unser Tipp. Prämie bei Neuvertrag sichern: Falls du eine Prämie oder Bonus bei Vertragsabschluss bekommen hast, dann solltest du deinen Tarif vor Vertragsende und der Kündigungsfrist beenden. So kannst du bei einem neuen Stromvertrag erneut den Bonus erhalten. Stromanbieter vergleichen.

Vertragslaufzeit

Die Vertragslaufzeit ist die Dauer, für die du dich vertraglich mindestens an den Energieversorger bindest. Die Vertragslaufzeit bei deinem Stromtarif wird auch als Mindestvertragslaufzeit angegeben. Nach der Mindestlaufzeit verlängert sich der Vertrag in der Regel automatisch um ein weiteres Jahr. Es ist also nicht so, dass du nach der Vertragslaufzeit kein Strom mehr hast. Sondern du bleibst in deinem abgeschlossenen Tarif mit deinen festgelegten Konditionen. Trotzdem empfehlen wir dir einen neuen Vertrag alle 2 Jahre abzuschließen. Dadurch kannst du alle 2 Jahre einen neuen Bonus oder Sachprämie erhalten.

Preisgarantie

Eine Preisgarantie schützt dich vor Strompreiserhöhungen innerhalb der Vertragslaufzeit. Damit sicherst du dir über die Laufzeit der Preisgarantie den vertraglich vereinbarten Arbeitspreis ab. Besonders in Zeiten von steigenden Strompreisen kann sich solche Klausel im Stromvertrag lohnen. Aber aufgepasst: nicht immer bezieht sich die Preisgarantie auch auf den vollen Strompreis. Achte also auf welche Komponenten die Preisgarantie sich wirklich bezieht.

Die Komponenten eines Strompreis setzen sich wie folgt zusammen:

  • ca. 20 % auf Stromerzeugung, Vertrieb und Gewinn
  • ca. 21 % Netznutzungsentgelte
  • 19 % Mehrwertsteuer
  • ca. 7 % Stromsteuer
  • ca. 30 % EEG-Umlagen und weitere Abgaben
  • ca. 3 % Messung und Messstellenbetrieb

Eine volle Preisgarantie, die alle Bestandteile zu 100 Prozent des Strompreises umfasst, wird leider nur selten angeboten. Bei vielen Stromversorgern handelt es sich um eine sogenannte Netto-Preisgarantie. Damit werden Veränderungen der Mehrwert- und Stromsteuer von dem Festpreis ausgenommen.

Verlängerung

Ein Wechsel des Stromanbieters lohnt sich für die Mehrheit der Haushalte in Deutschland. Meist lässt sich durch einen einfachen Wechsel des Stromanbieters mehr als 200 Euro im Jahr sparen. Du solltest vermeiden deinen Stromtarif jedes Jahr auf neues automatisch zu verlängern. Zum einen verzichtest du so auf die lukrativen Neukunden-Prämien und zu anderem verpasst du die Chance einen günstigen Tarif zu finden. Die meisten Verträge verlängern sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn du nicht vorher fristgerecht gekündigt hast. Bei einer Verlängerung werden oft auch gleichzeitig die Arbeitspreise erhöht. Dann verzichtest du nicht nur auf die Prämie, sondern bezahlst auch mehr für deinen Strom.

Deswegen unsere Empfehlung: Ein Stromwechsel lohnt sich in der Regel alle 2 Jahre. Die Kündigungsfrist ist bei vielen Verträgen 3 Monate vor Vertragsende. Du solltest dieses Datum für einen Stromanbieterwechsel im Blick haben. Sobald du dich für einen neuen Tarif entschieden hast und den Stromvertrag unterschrieben hast, dann übernimmt der neue Stromanbieter die Abwicklung. Du musst nichts mehr tun.

Erneuerbare Energien

Unter Erneuerbare Energien, auch regenerative Energien genannt, versteht man Energieträger, die in kürzerer Zeit nachwachsen oder uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Zu den Erneuerbaren Energieträgern zählen die Wasserkraft, Solar- und Windenergie, Biomasse sowie Geothermie. Wenn du dich für ökologischen Strom entscheidest, hilfst du dabei die Erneuerbaren Energien in Deutschland zu fördern und so das Klima zu schonen.

Strom trotz SCHUFA

Oft reichen die Regelsätze von Hartz 4 nicht aus, um die laufenden Lebenshaltungskosten zu decken. Dadurch kommt es immer wieder vor, dass Leistungsempfänger von ALG II eine schlechte oder mäßige SCHUFA haben. Für die Betroffenen meist ein Teufelskreis aus teuren Mahnungen und unbezahlten Rechnungen.

Leider hören wir es immer wieder, dass Hartz 4 Empfänger wegen einer schlechten Bonität von Energieversorgern abgelehnt werden. Richtig ist, dass eine Bonitätsprüfung bei allen seriösen Anbietern zum Standard gehört. Eine Bonitätsprüfung hat aber auch Vorteile für dich. Das schützt dich vor einen überteuerten Vertrag, den du womöglich gar nicht bezahlen kannst. Deswegen werden seriöse Anbieter dir keinen Stromvertrag ohne SCHUFA anbieten. Sei besonders vorsichtig sein, wenn dir ein Stromvertrag ohne Bonitätsprüfung im Internet angeboten wird. Häufig handelt es sich dabei um Lockangebote nur selten ihre anfänglichen Werbeversprechen dann auch halten. Bei einem Verdacht auf einen unseriösen Stromtarif solltest du unbedingt die Verbraucherzentrale einschalten.

Was aber stimmt bei einem Stromvertrag trotz SCHUFA? Jeder Energieversorger hat unterschiedliche Richtlinien bei der Bonitätsprüfung – diese können mal strenger oder lockerer geregelt sein. Gib deswegen nicht bei der ersten Anfrage auf und frage mehrere Stromverträge gleichzeitig an. Erfahre mehr zum Thema “Strom trotz SCHUFA” in unserem Ratgeber.

Wo du Probleme mit einer negativen SCHUFA bekommen kannst:

Häufig gestellte Fragen zur Hartz 4 Strom

Zahlt das Jobcenter die Stromkosten?

Stromkosten werden nicht durch das Jobcenter übernommen. Die Kosten für Strom sind bereits im Regelsatz von Hartz 4 enthalten. Ebenso werden Stromnachzahlungen nicht übernommen.
Droht aber eine Notlage ist das Jobcenter verpflichtet dir zu helfen.
Alle Informationen zum Strom für Hartz 4 Empfänger.

Wer hilft bei Stromschulden mit Hartz 4?

Stromschulden werden nicht vom Jobcenter übernommen. Du kannst aber ein zinsloses Darlehen vom Jobcenter bekommen. Das Darlehen muss vom Jobcenter gewährt werden, sobald eine Stromsperre droht.
Das Jobcenter hilft bei Stromschulden. Mehr erfahren zum zinslosen Darlehen.

Darf ich mit Hartz 4 Rückerstattungen (Strom) behalten?

Stromrückzahlungen für den Haushaltsstrom dürfen Hartz 4 Empfänger behalten. Bei Erstattungen von Heizstrom muss ein Teil als Einkommen dem Jobcenter gemeldet werden.
Hier findest du mehr Informationen zur Stromrückerstattung bei Hartz 4.

Übernimmt das Jobcenter die Kosten für Stromnachzahlungen?

Stromnachzahlungen werden nicht vom Jobcenter übernommen. Hartz 4 Empfänger müssen leider in voller Höhe für die Nachzahlungen der Stromrechnung aufkommen. Das ist ärgerlich. Besonders, weil das Geld meist sowieso nicht für das Nötigste reicht. Bezahlst du deine Stromnachzahlungen nicht, dann droht im schlimmsten Fall eine Stromsperre.
Mehr erfahren zur Übernahme von Stromnachzahlungen durch das Jobcenter.

Wer übernimmt die Stromkosten für einen Durchlauferhitzer mit Hartz 4?

Bei einer dezentralen Warmwasserbereitung, wie z.B. einem mit Strom betriebenen Durchlauferhitzer oder Boiler ist zwangsläufig der Stromverbrauch von Leistungsempfänger höher. Die Kosten für Warmwasser werden im Rahmen derKdU vom Jobcenter bezahlt. Hast du jetzt einen Durchlauferhitzer oder Boiler in deiner Wohnung, dann steht dir ein Ausgleich für die höheren Stromkosten zu.
Mehr erfahren zum Durchlauferhitzer mit Hartz 4.

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